Ich saß vor meinem Studium zum Toningenieur auch vor Cubase. Das war die Software, die der Fachmann im Musikgeschäft meinem Dad verkauft hat.
„Mein Sohn möchte bisschen aufnehmen.“
Dann saß ich da also davor: Stundenlang. Nächtelang. Mit Handbuch. Ohne Handbuch. Ohne Durchblick.
„Von was reden die da bitte? Insert-Slot? Pre-Fader? Aux-Eingang?“
Wollte schon „Gesundheit“ sagen. Das klang für mich nämlich eher nach ner Erkältung.
Was habe ich also gemacht?
Haja, was man halt dann so macht, wenn man nur Bahnhof versteht:
* irgendwie wahllos kreuz und quer herumdrehen
* sich einreden, man arbeite „intuitiv“ nach Bauchgefühl
* alle möglichen Voreinstellungen aufrufen und sich freuen, dass es jetzt „gar nicht mehr so schlecht“ klingt
Hab’ ich damit Musik aufgenommen, die irgendwie nach etwas klang?
Ja, im Entferntesten irgendwie schon.
Da gab´s nur ein Problem:
Ich hing Nächte lang vor dieser Oberfläche von Cubase. Ich drehte und klickte mir nen Wolf. Es fühlte sich an wie ein Kampf mit der Software.
Dabei sollte es sich eher wie ein Tanz anfühlen. So war zumindest meine naive Vorstellung davon.
Es ging gar nicht mehr um die Musik. Nur noch um das Bändigen der Software.
Das wäre ja halb so wild, wenn der Spaß am Musik produzieren und die Qualität durch mehr „wahlloses Herumdrehen" angestiegen wäre.
Aber das böse Erwachen kam, als ich einen Song gefrustet abgeschlossen und mit frischen Wind einen Neuen anfangen wollte.
Komplette Leere! Blackout!
Alles ging wieder von vorne los.
Erschlagen von den unzähligen Menüs und Einstellungen. Und da wurde mir auch endlich mal klar, warum.
Und genau das besprechen wir in dieser Episode des Tonstudio für Frauen Podcasts.
Ganz viel Spaß!